Deutsche Umwelthilfe fordert Rückrufe und Stilllegungen für Wohnmobile der Euro 4, 5, 6a, 6b und 6c

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Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) aufgefordert, im Diesel-Abgasskandal von Fiat Chrysler Automobiles (FCA, jetzt Stellantis) endlich zu handeln. Die mit manipulierten FCA-Motoren ausgerüsteten Wohnmobile sollten zurückgerufen und aus dem Verkehr gezogen werden, teilte die DUH mit.

Das KBA prüft aktuell, ob und wie die vom Abgasskandal betroffenen Fahrzeuge wieder in einen gesetzeskonformen Zustand gebracht werden können.

Nach EU-Recht sind sowohl Rückrufe als auch Außerbetriebsetzungen (Stilllegungen) möglich.

Sowohl die DUH als auch das KBA haben durch eigene Untersuchungen festgestellt, dass die Fiat Ducato Motoren der Schadstoffklassen Euro 4, 5, 6a, 6b und 6c die Grenzwerte um ein Vielfaches übersteigen und nur auf dem prüfstand einhalten. Grund für das Einhalten der Grenzwerte auf dem Prüfstand ist eine für den Prüfstand programmierte Software. Diese Software agiert wie ein Timer (Zeitschaltuhr). Dieser ist auf 22 Minuten programmiert. In dieser Zeit wird die Abgasreinigung aktiviert. Eine Prüfstandsfahrt dauert etwas weniger, so dass die Abgasreinigung auf dem Prüfstand aktiv ist und die Grenzwerte eingehalten werden. Nach 22 Minuten wird die Abgasreinigung komplett deaktiviert, so dass die Fahrzeuge gar keine Schadstoffklasse mehr einghalten und unzulässigerweise eine Zulassung erhalten haben.

Die DUH fordert daher den verpflichtenden Rückruf und eine Nachrüstung von Fahrzeugen der Abgasstufen Euro 5 bis 6c mit wirksamen Katalysatoren.

Dazu Axel Friedrich, Leiter des Emissions-Kontroll-Institut: Unsere Messungen zeigen, dass effektive Abgasreinigung möglich ist. Inzwischen sind auch Hardwarenachrüstungen Dritter vorhanden, mit denen die Stickoxidemissionen drastisch gesenkt werden können. Dass der Hersteller dies nicht bereits bei den Vorgängermodellen sichergestellt hat, ist ein Skandal.“ Friedrich weist darauf hin, dass sowohl für die Euro-5- als auch für die Euro-6-Modelle der Einbau eines effektiven SCR-Katalysators schon beim Inverkehrbringen möglich gewesen wäre.

Die DUH geht davon aus, dass diese Fahrzeuge in Kürze mit Einfahrverboten (Fahrverboten) und mittelfristig auch mit Betriebsverboten belegt werden, solange sie derart extreme Abgasemissionen aufweisen.

Positiv ist zu betonen, dass die DUH bei ihren Messungen festgestellt hat, dass die neuen Motoren des Fiat Ducato (2021) mit der Abgasnorm Euro 6d temp die Grenzwerte (auch außerhalb des Prüfstands) einhalten. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass die Fahrzeuge über einen wirksamen SCR-Katalysator mit Harnstoffeinspritzung verfügen und offenbar genug Adblue eingespritzt wird.

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Veröffentlicht von

Rechtsanwalt Alexander Jüngst, Fachanwalt für Verkehrsrecht und Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht

Rechtsanwalt in Flensburg

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Tel.: 0461-97 88 78 18
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