KBA zeigt sich erneut „industriefreundlich“

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Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat diese Woche ein Schreiben an 1,5 Millionen Diesel-Halter verschickt, wo es auf die Umtauschaktionen der Autohersteller hinweist.

Mit dem KBA-Schreiben erhielten betroffene Halter die Information, dass auf sie ein Fahrzeug in einer Region zugelassen sei, die den Stickstoffdioxid-Jahresmittelwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft überschreite, und der Wagen nicht der neuesten Abgasnorm entspreche. Die Halter würden zudem darauf hingewiesen, dass das Konzept der Bundesregierung zusätzliche Maßnahmen in Form von Umtauschprämien und Hardware-Nachrüstungen in besonders belasteten Regionen vorsehe und welche Möglichkeiten sich daraus ergäben. So stellt die Behörde das Schreiben dar.

Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat das Kraftfahrtbundesamt (KBA) wegen diesem Schreiben ernut stark kritisiert. Die Hinweise auf Umtauschaktionen von Autoherstellern „lassen die nötige Distanz zur Industrie vermissen und zeigen keine Lösungen für viele von Fahrverboten bedrohte Verbraucherinnen und Verbraucher auf“, so der vzbv-Vorstand Klaus Müller.

Tatsächlich liest sich das Schreiben eher wie eine Werbung für die Umtauschprämien der Hersteller. Doch damit nicht genug, es wird auf Hotlines und Internetpräsenzen dreier Hersteller hingewiesen – und zwar von BMW, Daimler und VW. Angegeben sind dort die Rufnummern und Internetadressen der drei großen Hersteller, die einen direkt zu den Diesel-Umtauschprogrammen der Firmen leiten.

Dies verwundert nicht, da dass KBA auch in der Vergangenheit immer wieder als äußerst industriefreundlich aufgefallen ist. Den Höhepunkt hierzu setzt ein Schreiben des KBA an einen deutschen Hersteller, welches „mit industriefreundlichen Grüßen“ endet.

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Veröffentlicht von

Rechtsanwalt Alexander Jüngst, Fachanwalt für Verkehrsrecht und Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht

Rechtsanwalt in Flensburg

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