Ungeachtet des Abgasskandals kommt es bei Audi fortlaufend zu weiteren Manipulationen.
Konkret besteht der Verdacht, dass bei rund 60.000 Autos vom Typ A6 und A7 mit den V6 TDI-Motoren, die entweder schon bei Kunden sind oder noch bei den Händlern stehen, manipulierte Software für ein Aussetzen der Abgasreinigung sorgt. Die Einspritzung von Harnstoff (AdBlue) wird gedrosselt, bevor der Tank leer geht. So kann der Fahrer weiter fahren, obwohl der SCR-Katalysator zur Reinigung von Stickoxiden im Abgas nicht oder nur eingeschränkt funktioniert. In der Folge stimmen die Abgaswerte nicht mehr.
Aufgrund dessen hat Audi die Auslieferung der beiden Baureihen mit dem 271 PS starken TDI im Mai 2018 gestoppt. Audi-Vorstandschef Rupert Stadler sagte, der jüngste Verdachtsfall sei bei internen Prüfungen entdeckt und dem KBA in Flensburg gemeldet worden. Diesen Hinweisen gehen die Bundesregierung und das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) nach. „Das KBA hat eine amtliche Anhörung wegen des Verdachts einer unzulässigen Abschalteinrichtung bei Audi V6-TDI-Fahrzeugen der Modelle A6/A7 eingeleitet“, bestätigte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums dem „Spiegel“. Rund 33.000 Modelle des Audi A7 und A6 (C7) mit V6-Diesel sollen in Deutschland betroffen sein, im Ausland seien es noch einmal so viele – ein amtlicher Rückruf gilt als sehr wahrscheinlich.