Der auch für den Verbraucherschutz zuständige EU-Justizkommissar Didier Reynders sagte am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP in Brüssel, VW dürfe nicht länger auf Zeit spielen und den Ausgang von Schadenersatzprozessen in den Mitgliedsländern abwarten.
„Alle Verbraucher müssen entschädigt werden“, sagte Reynders. Bisher zeige VW dafür mangelnde Bereitschaft, kritisierte er.
„Das ist eine Frage des Vertrauens“, sagte Reynders der Deutschen Presse-Agentur. Er verwies auf den Vergleich in Deutschland im Wege der Musterfeststellungsklage, bei dem sich Verbraucherschützer und VW darauf geeinigt haben, je nach Alter und Typ des Fahrzeugs zwischen 1.350 und 6.250 an die Kunden zu zahlen.
In den Niederlanden und Italien hätten Gerichte den Verbrauchern rund 3.000 Euro zugesprochen, sagte Reynders. VW solle nun ein klares Signal an die Kunden in anderen Ländern senden, dass man sie in einem ähnlichen Rahmen entschädige.
Die EU-Kommission habe mehrfach versucht, darüber mit VW zu sprechen, aber keine positive Antwort bekommen. Ein entsprechendes Schreiben von Reynders an VW-Chef Herbert Diess veröffentlichte die EU-Kommission ebenfalls.